Frohe Weihnachten fürs Dorf
Unternehmer sichern Filet-Areal
Es ist (noch) nichts davon zu sehen, aber in der Cronenberger Ortsmitte tut sich was: Damit nicht gemeint sind die bereits laufenden Projekte „Ein Platz für alle“ im Schatten der Reformierten Kirche und das Mehrgenerationenhaus im ehemaligen akzenta-Gebäude. Nein, auch ein paar Meter weiter die Hauptstraße hoch tut sich was: Zwei Cronenberger Unternehmer haben das Grundstück der Firma Julius Greis erworben, um es für eine Nutzung im Sinne Cronenbergs zu sichern.
Hintergrund: Die Firma Julius Greis/GERA ferro-plast, seit über 100 Jahren mitten in Cronenberg ansässig, zieht weg aus der Ortsmitte (die CW berichtete bereits vor einem Jahr). Weil das Firmengrundstück zwischen Holzschneider- und Hauptstraße aus allen Nähten platzt und keine Erweiterungsmöglichkeiten gegeben sind, verlegt Felix Radeke den Stammsitz seines Unternehmens in einen Neubau – das in fünfter Generation in Familienbesitz befindliche Traditionsunternehmen wird ab 1. Januar am Lichtscheid ansässig sein.
Sind die Chefs zweier weltweit erfolgreicher Unternehmen, haben aber dennoch viel Herz für ihr kleines „Heimatdorf“: Berger-Chef Dr. Andreas Groß (re.) und KNIPEX-Chef Ralf Putsch. | Fotos: CW-Archiv
Damit das Filet-Grundstück an der Entrée-Kreuzung Amboßstraße/Hauptstraße nicht in die Hände irgend eines Investors gerät, sondern im Sinne Cronenbergs entwickelt werden kann, haben es die Cronenberger Unternehmer Dr. Andreas Groß (Berger Maschinenfabrik) und Ralf Putsch (KNIPEX) gekauft. Als Privatpersonen, so unterstreichen die beiden Firmenchefs, haben Groß und Putsch die Cronenberg-Projekt GmbH & Co. KG gegründet, welche das Greis-Gelände erworben hat.
Damit wollen Ralf Putsch und Andreas Groß ermöglichen, dass für das Areal in den kommenden Jahren eine nachhaltige und in den Stadtteil passende Nutzung gefunden werden könne – das Grundstück soll zu „einem Eingangstor zu unserem Stadtteil“ werden, so die engagierten Familienunternehmer. „Durch den Erwerb steht jetzt ausreichende Zeit zur Verfügung, um hier keine schnelle, sondern eine gute Lösung für Cronenberg zu finden“, erläutern die beiden Herzblut-Cronenberger: Ein Konzept solle innerhalb der nächsten drei Jahre erarbeitet werden.
Netto-Projekt: Schon zweimal im Gestaltungsbeirat abgelehnt
Wie sehr sich Cronenberg über dieses vorzeitige Weihnachtsgeschenk freuen darf, beweist übrigens ein Blick auf die gegenüberliegende Straßenseite: Wie mehrfach berichtet, will der Markendiscounter Netto von der Herichhauser Straße auf das ehemalige Schmidt-Gelände an der Ecke Amboßstraße/Hauptstraße ziehen. Nach CW-Informationen wurden die Baupläne des beauftragten Entwicklers bereits zweimal im Gestaltungsbeirat der Stadt als unpassend abgelehnt.
Nun soll der geplante Neubau unter anderem auch eine Mischnutzung vorsehen – über dem Discounter sollen auch Wohnungen entstehen. Auf CW-Nachfrage versicherte die zuständige Cronenberg-Planerin Tanja Hühner zwischenzeitlich, dass die Stadt im Zuge des Genehmigungsprozesses auch eine Optimierung der Einmündung Amboßstraße/Hauptstraße sowie die Fortführung der Sambatrasse über die Holzschneiderstraße in die Ortsmitte im Blick habe.
Das fordert die Bezirksvertretung Cronenberg schon seit Jahren – insbesondere die Ortsmitte-Anbindung der Sambatrasse dürfte von dem Kauf des Greis-Grundstückes also profitieren…!